Patenschaften

Wenn die Flüchtlinge hier ankommen, ist zunächst alles für sie fremd. Sprache, Menschen, Kultur und der ganze Kleinkram des täglichen Lebens, der für uns alle selbstverständlich ist – all das müssen sie lernen. Die meisten lernen es schnell. Am schnellsten geht es, wenn ihnen jemand dabei hilft. Die IFO tut das, indem sie den Menschen „Paten“ zur Seite stellt. 

Was ein Pate / eine Patin genau tut und wie viel Zeit er oder sie dafür investiert, ist so unterschiedlich, dass wir hier keinen Anhaltspunkt nennen können. Zum einen sind die Bedürfnisse der Flüchtlinge von Person zu Person, von Familie zu Familie sehr unterschiedlich. Zum anderen sind wir der Auffassung, dass Vorgaben uns nicht zustehen. Jeder Pate / jede Patin soll sich so einbringen wie er oder sie kann und möchte. Was nicht geleistet werden kann, wird anders organisiert – oder eben auch mal gar nicht. Bislang funktioniert das wunderbar.

Aber bestimmt haben Sie jetzt noch viele Fragen….

Wie werde ich eigentlich Pate?

Indem Sie sich an den IFO-Vorstand wenden. Wir vereinbaren dann mit Ihnen ein Treffen vor Ort. Wir machen mit Ihnen einen kleinen Rundgang durch die Räumlichkeiten und stellen Ihnen auch schon den ein oder anderen Bewohner vor. Die IFO-Helfer erzählen, Sie erzählen und am Ende versuchen alle gemeinsam eine Patenschaft zu finden, in der beide/alle zueinander passen.

Und was für Aufgaben gibt es dann als Pate?

Ein Pate / eine Patin soll Ansprechpartner sein, begleiten, die banalen Dinge des Lebens erklären, Stück für Stück ein wenig Vertrautheit schaffen. Das kann zum Beispiel mit dem Zeigen der Schulbushaltestelle beginnen, geht über das Erklären, was es mit dem Reinigungsplan im Flur auf sich hat, oder dem Beschaffen eines großen Kochtopfs für das Familienessen. Es kann eine Tour durch die Stadt sein oder auch mal ein Ausflug nach Köln. Sehr hilfreich ist es, wenn der Pate oder die Patin bei der Organisation von Terminen hilft und auch dabei begleitet: Beim Arztbesuch, im Sozialamt oder bei der Ausländerbehörde, bei Schulanmeldung und -untersuchung, bei der Einschulung. Gerade wenn „Papierkram“ zu erledigen ist, ist das für viele der Gäste zunächst extrem schwierig. Später hilft man vielleicht bei der Wohnungssuche und beim Umzug aus einer Sammelunterkunft ins eigene Heim und vielleicht sogar bei der Jobsuche. Und natürlich: Deutsch sprechen, deutsch sprechen, deutsch sprechen…

Das klingt viel. Hilft mir jemand dabei?

Ja. Die IFO hat für Sie Ansprechpartner, an die Sie sich jederzeit wenden können. Diese halten auch den Kontakt zur Stadtverwaltung und zu anderen Bereichen wie Logistik oder Spenden. Wir haben auch Helfer mit Erfahrung für Behördenbesuche.

Kann man da nicht viele Fehler machen?

Nein, eigentlich nicht. Wir halten es so, dass jeder ist wie er ist. Das Ganze soll Spaß machen und auch mit einer gewissen Leichtigkeit genommen werden. Es geht auch nicht darum, dass der Pate/die Patin jeden Wunsch von den Lippen abliest. Im Gegenteil. Viel wichtiger ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Flüchtlinge sollen hier Fuß fassen, dafür müssen sie selbstständig sein. Wenn mal etwas nicht klappt oder länger dauert, dann gehört das dazu. Seien Sie sicher: So viele Fehler können Sie gar nicht machen, dass nicht immer noch mehr Dank übrig bleibt.